Mein Schwager, auch begeisterter Angler, hatte mir schon seit längerem von den Salmonidengewässern in seiner Gegend vorgeschwärmt und so freute ich mich gleich doppelt als sich unsere Familien nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Frühjahr 2020 endlich wiedersehen konnten. Da mein Schwager sich schon vorab um alle notwendigen Papiere gekümmert hatte, konnten wir gleich morgens früh um 5 Uhr los. Der Bach den er ausgeguckt hatte war sehr schmal und dicht bewachsen. Es war schnell klar, dass wir nichts geschenkt bekommen würden. Von meinem ursprünglichen Plan primär auf kleine Wobbler zu setzen verabschiedete ich mich jedenfalls sehr schnell und orientierte mich auf kleine Gummies am 3-5g Kopf um, was auch erfolgreich war. Es war wirklich eine spannende Angelei, denn die Fische waren extrem scheu und das Gelände so unwegsam, dass es nicht leicht war interessante Spots unbemerkt zu erreichen und als ich meine allererste maßige, wilde Bachforelle (von nicht ganz legalen Unternehmungen in den schottischen Highlands während meiner Sturm- & Drangzeit mal abgesehen) in den Händen hielt, war ich super glücklich.

Zuhause in Bremen angekommen entschied ich mich dafür die Forelle klassisch zu braten und hab es nicht bereut. Dazu gab es gebratenen grünen Spargel mit gerösteten Pinienkernen und selbstgemachte Wedges mit Zitronenschmand.

Zutaten

Für die Forelle:
½ ZitroneSalzPfeffer
2 EL Weizenmehl
3 EL Pflanzenöl
30 g Butter
1 Zweig Thymian
1 EL Petersilie

Zutaten für die Wedges:
ca. ½ Kg Kartoffeln
ein Schuss neutrales Öl
Rosmarin, fein
Salz & Pfeffer
etwas Paniermehl

Zutaten für den gebratenen Spargel:
1 Bund grüner Spargel
2-3 EL Olivenöl
2 EL Pinienkerne
Salz & Pfeffer

Zutaten für den Zitronenschmand:
1 Becher Schmand
½ Zitrone
Salz & Pfeffer

Zubereitung:

Die Kartoffeln waschen und in dünne Spalten schneiden. Den Backofen auf 200°C vorheizen. Die Kartoffelspalten in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und kurz vorkochen. Die Spalten sind dann richtig, wenn sie außen schon weich sind, innen aber noch fest.

Die vorgekochten Spalten durch ein Küchensieb abgießen und in dem Sieb schwenken. Sollte das Sieb zu klein sein, portionsweise arbeiten. Durch das Schwenken im Sieb wird die Oberfläche der Kartoffelspalten angeraut, was sie nachher krosser werden lässt.

Die so vorbereiteten Spalten in eine Schüssel geben und vorsichtig mit etwas Öl, Rosmarin sowie Salz & Pfeffer vermengen. Die Wedges auf einem Blech mit Backpapier gleichmäßig verteilen und für ca. 30 Minuten bei 200°C Umluft schön kross ausbacken.
Zwischendrin wenden!

Für den Zitronenschmand, die Schale der ½ Zitrone abreiben. Den Schmand mit dem Zitronenabrieb, einem Spritzer Zitronensaft und etwas Salz und Pfeffer vermengen und abschmecken.

Die unteren Spargelenden schälen, die Spargelstangen halbieren und in ca. 5cm lange Stücke schneiden. Eine Pfanne (ohne Öl!) heiß werden lassen und die Pinienkerne kurz anrösten, bis sie leicht bräunen. Die Pinienkerne auf Seite stellen und 2 EL Öl in die Pfanne geben. Die Spargelstifte scharf, leicht bissfest anbraten, mit Salz & Pfeffer würzen und zum Schluss die Pinienkerne dazugeben.

Die Bauchhöhle der Forelle mit etwas Zitronensaft benetzen und mit Salz und Pfeffer würzen sowie den Thymianzweig hineinlegen. Das Mehl auf einen Teller geben und die Forelle darin wenden. Überschüssiges Mehl abklopfen. Das Öl und die Butter in einer Pfanne erhitzen und den Fisch von beiden Seiten jeweils 6-8 Minuten braten. Zwischendrin mit einem Löffel immer wieder Bratfett über die Forelle geben bis sie schön knusprig-braun ist.

Den Fisch mit dem Spargel, den Wedges und dem Zitronenschmand servieren und genießen. Guten Hunger.